Dr. Georg Kronawitter Presse [Presseerklärungen Dr. Georg Kronawitter]

Mit 1,5 Mrd. Euro frohgemut in das S-Bahn-Fiasko?

[18.11.2009/Kro] Das vergleichende S-Bahn-Gutachten liegt in Kurzfassung [5,6 MB PDF] nun vor, der Tunnel ist offiziell "Sieger": er hat den Südring mit 1,15 : 0,80 bei der Standardisierten Bewertung eindeutig geschlagen. Für die meisten Medien ist klar: der Tunnel kommt. Ist es nur Starrsinn, wenn die meisten Tunnel-Skeptiker dennoch nicht mit fliegenden Fahnen ins Lager der Tunnel-Freunde wechseln?

Stadtrat Dr. Georg Kronawitter (CSU), ist da anderer Meinung: "Solange das komplette Gutachten nicht vorliegt, wie ich es im Stadtrat beantragt habe [Quelle], ist es müßig, über handwerkliche Details des Gutachtens zu spekulieren, obwohl sich manche Fragen geradezu aufdrängen." Viel gravierender ist, was aus dem Münchner S-Bahn-System wird, wenn der Tunnel gebaut und mit dem vorgestellten Angebotskonzept betrieben wird:

  • Statt heute 30 S-Bahn-Züge pro Stunde und Richtung mit einem S-Bahn-Tunnel werden nach Inbetriebnahme des 2. Tunnels sage und schreibe 33 S-Bahn-Züge - also gerade mal 3 Züge mehr - den Isarquerschnitt passieren.
  • Statt der bislang vollmundig propagierten Fahrplan-Freiheit, die mit dem 2. Tunnel ausbricht, wird allen Ernstes ein Linien-Mischmasch aus 10/20-Minuten-Takt, 15/30-Minuten-Takt und 20/30-Minuten-Takt vorgeschlagen. Merkbarkeit der Abfahrzeiten: null, Merkbarkeit der Umsteigebeziehungen: null.
  • Die Außenäste mit den grössten Problemen wegen der Mischverkehrsnutzung werden nicht saniert, sondern im Gegenteil noch stärker belastet, was die Störungsanfälligkeit steigern, statt senken wird.
  • Neue Umsteigezwänge am Ostbahnhof für Fahrgste, die Ziele auf der 1. Stammstrecke erreichen wollen.

Gibt es keine Alternative?

Natürlich gibt es eine Alternative, wenn man sich neuere Entwicklungen in Weltstädten wie Hamburg (2007) und Athen (2004) zu Nutze macht: Das U-Bahnnetz an wenigen Stellen betrieblich mit dem S-Bahnnetz verbinden und die heute noch fehlenden 10-Minuten-Verstärker auf den beiden westlichen S-Bahnästen Pasing - Gautng und Pasing - Fürstenfeldbruck durch Zweisystem-U-Bahn-Tiebzüge bedienen. Das funktioniert wunderbar [Details].

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