Dr. Georg Kronawitter Presse [Presseerklärungen Sadtrat Dr. Georg Kronawitter (CSU)]

Im Dienste der Kommunalpolitik: Doppeljubiläum für Stadtrat Dr. Georg Kronawitter (CSU): 20 Jahre Kommunalpolitik und 500 Stadtratsinitiativen

[29.09.2013] Als der 41jährige promovierte Elektroingenieur Georg Kronawitter im September 1993 in den BA 15 Trudering-Riem nachrückte, ahnte niemand, dass aus diesem Graswurzelmandat einmal eine viel beachtete kommunalpolitische Mission in München werden würde. Genau 20 ereignisreiche Jahre später reichte der Stadtrat seinen 500. Antrag ein - ein kleiner Rekord und ein deutlicher Beleg für sein Engagement und Selbstverständnis als Mandatsträger.

Die Graswurzel-Karriere

Roter Punkt

Hohes Engagement zeichnete Kronawitter schon in seiner BA-Zeit aus. Er hatte sich - ganz aktuell - schon ab 1991 für den Erhalt des Gartenstadtcharakters in Trudering eingesetzt und damit auch in seiner Partei, der CSU, Zeichen gesetzt. Schnell nahm er im BA, dem schon sein Vater Georg von 1978 bis 1984 angehört hatte, sein Antragsrecht ausgiebig wahr und machte unermüdlich Verbesserungsvorschläge - auf vielen Gebieten. Nicht ohne Erfolg: so geht die Kennzeichnung von Straßengullys durch rote Plastikscheiben auf seine Initiative zurück. 2006 wurde auf Kronawitters Initiative "Halten auf Wunsch" sowie der Aushang von Umgebungsplänen an allen MVG-Haltestellen stadtweit eingeführt

Überhaupt der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) - er wurde bald zu Kronawitters Leib und Magenthema. Hier bildete er mit dem "MVV-Rebellen" Matthias Emrich ein bei den ÖV-"Offiziellen" bald geachtetes, oft auch gefürchtetes Team. Zusätzliche Bushaltestellen und MVG-Automaten kann Kronawitter auf seinem Haben-Konto verbuchen, ebenso die erste S- und U-Bahn umfassende dynamische Abfahrinformation in Trudering.

Kronawitters Engagement fand bei den Wählern bald Anklang: bei der ersten Direktwahl der Bezirksausschüsse 1996 erreichte Kronawitter gleich hinter dem damaligen BA-Chef Günter Deppisch (CSU) die zweithöchste Stimmenzahl.

Zwei Jahre später erzielte er einen unglaublichen Erfolg: mit 8.000 Unterschriften im Rücken konnte er den Stadtrat überzeugen, den Weg zum S-Bahnsteig Trudering mit zwei Rolltreppen nachzurüsten. Die Rolltreppen waren nach dem U-Bahn-Bauunglück 1994 klammheimlich gestrichen worden.

So war es kein Wunder, dass Kronawitter 2002 die Nachfolge von Günter Deppisch als BA-Vorsitzender antrat. Auch in diesem Amt setzte Kronawitter bald Maßstäbe und führte anschauliche Bildschirmpräsentationen zur Bürgerversammlung ein, deren Konzept OB Ude dann münchenweit einführte.

Gymnasium Trudering, Grundschule Riem, Kinderbetreuung

In seine Amtszeit fiel 2006 auch die erfolgreiche letzte BA-Initiative zum Bau eines Truderinger Gymnasiums. Schon 2003 hatte sich Kronawitter erfolgreich dafür eingesetzt, dass Riem nach einem halben Jahrhundert wieder eine eigene Grundschule bekommen wird. Unermüdlich drängte er wie sein Vorgänger Deppisch auf den Ausbau der Kinderbetreuung und eine möglichst gerechte Verteilung auf die Bezirksteile. Die Stadt kam dem mit dem Neubau von Kindergärten in Waldtrudering nach.

Jenseits von Trudering-Riem: BA-Rechte, 2. Stammstrecke

Münchenweit erregte Kronawitter Aufsehen besonders durch zwei Themen: Verlagerung von mehr Entscheidungen bei örtlichen Themen auf die Bezirksausschüsse, weil sie direkt vor Ort befasst und sachkundiger sind. Kronawitter wäre sogar bereit gewesen, Ehen vor Ort zu schließen, nachdem immer mehr Heiratswillige bei ihm anfragten. Hier fühlte sich sogar OB Ude herausgefordert.

S-Bahn

Das zweite stadtweite Thema war die geplante 2. S-Bahnstammstrecke. Hier entwickelte Kronawitter ab 2005 eine Variante, die auf die U-Bahn-Anbindung Pasings durch den Weiterbau der U5 von Laim setzte. Dies war zwar nicht gänzlich neu, aber Kronawitter konnte durch eine Reihe von Verkehrsanalysen belegen, dass die durchgehende U-Bahn-Parallele Pasing-Hauptbahnhof-Ostbahnhof gerade im Störungsfall für die Fahrgäste enorme Vorteile brächte und als sogenannter „Bypass“ für die S-Bahn-Stammstrecke fungieren könnte.

Stadtrats-Neuling und Häufel-Vizekönig

Mit 23 übersprungenen Listenplätzen war Kronawitter bei der Stadtratswahl 2008, die für die CSU nicht gerade erfolgreich verlief, Häufel-Vizekönig und musste sich hier nur dem mehrmaligen Häufelkönig Vinzenz Zöttl (CSU) beugen, der 24 Plätze gut machte.

Mit Volldampf - von Anfang an

Motiviert durch sein hervorragendes persönliches Wahlergebnis legte Kronawitter auch im Stadtrat nach einer kurzen Eingewöhnungsphase sein gewohntes Engagement an den Tag - mit bis heute über 500 Stadtratsanträgen, die meisten davon Kronawitter-typisch ausführlich begründet.

Kronawitter sieht in der Antragsstellung nicht nur ein Recht, sondern fast schon eine Pflicht, die aus dem Mandat kommt. "Der Bürger hat uns das Mandat anvertraut, unseren Kopf für unser München zu nutzen. Wir müssen auf die Bürger hören, ihre Kritik und Anregungen aufgreifen, gleichzeitig aber auch selber Ideen entwickeln, was besser werden muss" ist der promovierte Eletroingenieur überzeugt. Er bleibt damit einem Arbeitsstil treu, den er schon als BA-Vorsitzender gepflegt hat.

Von Athen, Barcelona, Chicago, Hamburg, Osaka, Paris, Taipeh, Nürnberg und Unterthalham lernen

Animation Zweisystem-U-Bahn (C) Benno Kronawitter 2011Ein Schwerpunkt seiner Anträge sind Verbesserungen im Öffentlichen Nahverkehr, bei S- und U-Bahn, aber auch bei Bus und Tram. Eines seiner Mega-Ziele ist, die weitreichenden Ideen der Münchner U-Bahn-Väter aus den 1960er Jahren umzusetzen. Dazu gehört z. B., in Pasing U- und S-Bahn so zu verknüpfen, dass U-Bahnfahrzeuge auf S-Bahnschienen von Pasing aus weiter bis Gauting, Wessling und Eichenau / Buchenau fahren können. Damit könnte der gesamte Münchner Westen den dringend erforderlichen 10-Minuten-Takt in den Berufsverkehrszeiten bekommen.

Schützenhilfe bekommt Kronawitter auch hier von Fahrgastverbänden wie z. B. dem Verkehrsclub Deutschland (VCD München). Beispiele für derartige Zweisystem-Fahrzeuge hat Kronawitter in Athen, Hamburg und Osaka gefunden.

Ein spektakulärer Erfolg gelang Kronawitter und seinen Verbündeten vom Bayerischen Blinden- und Sehbehinderten-Bund (www.bbsb.org) und der Aktion Münchner Fahrgäste im März 2012, als die MVG ihren Widerstand gegen zusätzliche Personenschutzmaßnahmen bei der Münchner U-Bahn aufgab und die Pilotinstallation von elektronischen Gleisbettüberwachungssystemen ankündigte. Seit 2008 hatte Kronawitter solche Systeme zur Verbesserung der Sicherheit wartender Fahrgäste immer wieder angemahnt und sah sich manchem Spott von Ude und Rotgrün ausgesetzt. Aber die Fakten waren schlicht auf seiner Seite und überzeugten schlussendlich auch die MVG-Leitung.

Manchmal sind Kronawitters Ideen so unwiderstehlich, dass er die Rotgrüne Rathauskoalition in Bedrängnis bringt. So stimmten die GRÜNEN bei der vom Kreisverwaltungsreferenten Blume-Beyerle vorgeschlagenen und von Kronawitter beantragten Beschaffung von so genannten Dialog-Displays gegen die SPD.

Ähnliches geschah auch bei Kronawitters Initiative, in Unterthalham wieder einen Wanderbahnsteig einzurichten und damit die Zentrale der Münchner Wassergewinnung im wunderschönen Mangfalltal auch für Ausflügler besser erreichbar zu machen.

Kronawitter will mit derartigen Vorstößen einen umweltfreundlichen Münchner Ausflugsverkehr fördern, so auch mit seinem vielbeachteten Vorschlag, am Wochenende BOB-Züge auch vom Ostbahnhof aus starten zu lassen. Und dass es an den S-Bahn-Stationen in der Region Leihfahrräder geben solle - ist keine Idee der Grünen, sondern wurde erstmalig von Kronawitter bereits am 21.12.2010 im Stadtrat beantragt.

Diese Ansätze passen dazu, dass Kronawitter seit zwei Jahren auch umweltpolitischer Sprecher der Rathaus-CSU ist.

In dieser Funktion liegt ihm die Förderung der innerstädtischen Biodiversität, der Anpassung an den Klimawandel und des effizienten Primärenergieverbrauchs am Herzen. Dass dabei insbesondere die Fernwärme für Münchens Mieter bezahlbar bleibt, hat Kronawitter zusammen mit seinem Fraktionskollegen Marian Offman zu einem weiteren, hochaktuellen Schwerpunkt gemacht.

Öffentliches WLAN, Fußgängerleitsysteme

Hochaktuell waren auch Kronawitters Initiativen zu den Themen Öffentliches WLAN und Fußgängerleitsystem in der Innenstadt (und sind es immer noch), wo er nach Besuchen in anderen Metropolen einen erheblichen Nachholbedarf für München erkannte, dem er mit weiteren Stadtratsinitiativen „zu Leibe rückte“.

Musikförderung bei Kindern

Ein "weiches" Thema, das Kronawitter schon seit BA-Zeiten am Herzen liegt, ist die Förderung einer musikalischen Ausbildung für alle Münchner Kinder, insbesondere aber für jene, die sich eine solche Förderung finanziell nicht leisten können. Schon 2008 machte er die Förderung zum Thema eines Stadtratsantrags und musste unglaubliche vier Jahre warten, bis sein Antrag im Stadtrat behandeln wurde. Aber: die Städtische Sing- und Musikschule ist durch Kronawitters Initiative endlich in die Lage versetzt worden, mehr Kinder musikalisch zu fördern (...mehr).

Nach dem Schlaganfall

Aufgrund seines Schlaganfalls an Weihnachten 2011 wird Kronawitter sein Stadtratsmandat Ende April 2014 wieder zurückgeben. Dankbar, dass ihm trotz seiner Behinderung eine geistige und körperliche Teilhabe am Münchner Ratsgeschehen möglich ist, hat er sich seit seiner Rückkehr in den Stadtrat verstärkt für die (Mobilitäts-)Belange behinderter Menschen eingesetzt. Auch hier stellen sich erste Erfolge ein, etwa die Prüfung der Einführung von Mobilitätshilfen auf den Münchner Großfriedhöfen. Oder der erste Münchner Altstadt-Bus, den die MVG 2014 einführen will.

Kronawitter sieht ohne Bitternis dem Ende seines Stadtratsmandats entgegen. Er bleibt der geschliffene Redner, der auch in Statratsversammlungen immer wieder das Wort für eine Verbesserung der Zustände ergriff und dabei mit der ihm eigenen treffend-ironischen aber stets liebenswürdigen und nicht verletzenden Art für manchen erheiternden Redebeitrag sorgte (siehe Mediathek). Bedauerlich und ärgerlich ist ihm nur, dass viele Themen und Initiativen "ewig" in der Verwaltung hängen bleiben. Diesen Ärger allerdings teilt er mit Kollegen aus allen Rathausfraktionen.

Übrigens: alle Anträge können im städt. Ratsinformationssystem online nachverfolgt werden. Unter [www.georg-kronawitter.de/1952/index_stadtrat.html] gibt es einen massgeschneiderten Zugang.